Keltische DNA aus Deutschland. Vor etwa 2'800 Jahren lebten in Teilen Europas frühkeltische Gruppen. Diese sind vermutlich über die mütterliche Erblinie organisiert gewesen. Das die Erkenntnisse einer neuen Studie, bei der die DNA von frühkeltischen Menschen untersucht wurde.  

Die Erbfolge in der frühen keltischen Kultur verlief vermutlich über die mütterliche Linie, Titel und Vermögen wurden über die Mütter an ihre Töchter vererbt.

Das Forschungsteam fand verschiedene biologisch verwandte Gruppen, darunter einen Onkel und seinen Neffen, beide Fürsten, sowie eine Urgrossmutter und ihren Urenkel, die über 100 Kilometer voneinander begraben waren. 

Die Isotopenanalyse deutet darauf hin, dass die mächtigen Familien dieser Zeit über ein weit reichendes geografisches Netzwerk verfügten.

Erkenntnisse, die aus der DNA-Analyse der frühkeltischen Gräber gewonnen wurden

Das Forschungsteam identifizierte mehrere biologisch verwandte Gruppen innerhalb der frühkeltischen Elite, die sich über verschiedene Grabhügel erstreckten. Ein Beispiel dafür ist ein Onkel und der Sohn seiner Schwester, die beide als Fürsten begraben wurden. Außerdem wurde eine Urgrossmutter gefunden, deren Grab über 100 km entfernt von dem Grab ihres Urenkels lag, der ebenfalls Teil der Elite war. 

Die Isotopenanalysen zeigten, dass der Urenkel in der Region der Urgrossmutter aufgewachsen ist, was auf weitreichende Netzwerke der mächtigen Familien hindeutet. Besonders deuten die Ergebnisse darauf hin, dass in der frühkeltischen Gesellschaft Reichtum und Macht möglicherweise entlang matrilinearer Linien vererbt wurden. 

Die weit auseinander liegenden Gräber von eng verwandten Personen sind sehr untypisch für diese Zeit und zeigen die große räumliche Ausdehnung der elitären Familienstrukturen. Die DNA-Analysen lieferten also Hinweise auf ein komplexes System der Erbfolge und Machtverteilung innerhalb der frühkeltischen Elite.

Wichtige Rückschlüsse zum Einfluss und zur Verbreitung von Macht in der frühen keltischen Kultur

Die Erbfolge verlief über die mütterliche Linie, d.h. Titel und Vermögen wurden von Müttern an ihre Töchter weitergegeben. Das deutet darauf hin, dass Macht und Einfluss innerhalb der Elite über matrilineare Verwandtschaftslinien übertragen wurden. 

Die Gräber einer Urgrossmutter und ihres weit entfernten Urenkels zeigen, dass die mächtigen Familien über ein weitreichendes geografisches Netzwerk verfügten. Die Isotopenanalyse bestätigte, dass der Urenkel in der Region der Urgrossmutter aufgewachsen war, obwohl die Gräber mehr als 100 km auseinander lagen. Daraus lässt sich schließen, dass die Elitefamilien ihre Macht und ihren Einfluss über ein großes räumliches Gebiet ausdehnten, indem sie familiäre Verbindungen über weite Distanzen aufbauten.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Macht und Einfluss in der frühen keltischen Kultur durch ein matrilineares Verwandtschaftssystem und ein großflächiges Beziehungsnetzwerk der Elitefamilien verbreitet wurden.


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